Seiffen

Das Spielzeugdorf Seiffen wurde 1324 erstmals urkundlich erwähnt und leitet seinen Namen vom Zinnbergbau ab. Die Zinnkörner wurden aus dem Verwitterungsschutt der Täler ausgewaschen, also "geseift". Im Ort befanden sich auch ein Pochwerk und eine Schmelzhütte. Aber wie andernorts im Erzgebirge endete auch hier der Bergbau Mitte des 19. Jahrhunderts, und die Handwerkskunst wurde zur Haupteinnahmequelle.


Blick auf Seiffen

Berühmt ist die achteckige Seiffener Kirche, die als Holzmodell auf Pyramiden oder mit Kurrendensängern zur Weihnachtszeit viele Häuser und Wohnungen schmückt. Das Original wurde 1779 geweiht. Entworfen hat es der Architekt Christian Reuther, ein Schüler von George Bähr, dem Baumeister der Dresdner Frauenkirche.

Obligatorisch ist ein Besuch im Erzgebirgischen Spielzeugmuseum. Hier befinden sich neben historisch wertvollen Weihnachtspyramiden und Deckenleuchtern vor allem die großen und kleinen Holzspielzeuge, die schon vor 150 Jahren Kinderaugen zum Leuchten brachten. Berühmt unter den Miniaturspielzeugen sind die ab 1905 gefertigten Stücke, die in einer Zündholzschachtel Platz hatten.


Seiffener Kirche

Um zu sehen, wie all die wunderbaren Dinge hergestellt werden, empfiehlt sich der Besuch einer Schauwerkstatt. Vom Reifendrehen über das Baumstechen bis zur Montage und Bemalung der Figuren kann man jeden Arbeitsschritt verfolgen. Erzgebirgische Volkskunst heißt bis heute Handarbeit - und die hat ihren Preis.

In der warmen Jahreszeit sollte man noch einen Abstecher ins Freilichtmuseum machen. In verschiedenen Häusern, Werkstätten und Gebäudekomplexen mit authentischer Ausstattung erleben Sie hautnah das erzgebirgische Alltagsleben des 19. Jahrhunderts. Technisch besonders interessant ist das von 1760 original erhaltene Reifendrehwerk, das mit Wasserkraft angetrieben wird.


Klimperkasten im Spielzeugmuseum*

In Seiffens Nachbarort Neuhausen befindet sich ein sehenswertes Nussknackermuseum, das mit der Sammelleidenschaft einer Familie begann und inzwischen über 4000 verschiedene Objekte aus 30 Ländern präsentiert. Unter anderem gibt es in Neuhausen den laut Guinnesbuch der Rekorde größten Nussknacker der Welt mit einer Höhe von 5,87 Metern. Der kleinste bringt es auf eine Körpergröße von gerade mal 4,9 Millimetern.


Freilichtmuseum*

*Foto: Spielzeugmuseum Seiffen / Freilichtmuseum Seiffen


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