Schloss Moritzburg


Im Jahre 1542 ließ Kurfürst Moritz ein kurfürstliches Jagdhaus errichten, da die Gegend um den Friedewald ein bevorzugtes Jagdgebiet der Wettiner war. Von dem Renaissanceschlösschen, das von vier wehrhaften Türmen und einer Mauer umgeben war, ist heute nichts mehr zu sehen, denn August der Starke ließ das Schloss umgestalten.
Unter der Leitung des Hofbaumeisters Pöppelmann entstand zwischen 1723 und 1736 eine prunkvolle barocke Schlossanlage, die flankiert von vier Ecktürmen auf einer Terrasse thront. Umgeben ist der Bau von einem künstlich angelegten Schlossteich.


Schloss Moritzburg

Im Schloss befindet sich das Barockmuseum mit Möbeln, Porzellan und diversen Einrichtungsgegenständen, die teilweise noch aus dem Originalinventar der Zeit August des Starken stammen. Die barocke Schlosskapelle errichtete Oberlandbaumeister Wolf Caspar Klengel noch für den Vorgängerbau, sie wurde jedoch in die neue Anlage integriert.
Besonders sehenswert im Schloss sind die Ledertapeten - der weltweit größte Bestand aus barocken Zeiten. Für diese extravaganten Wandbespannungen wurde das Leder von Schafen, Ziegen und Kälbern kunstvoll bearbeitet, gepunzt, geprägt, bemalt und vergoldet.


Schlosskapelle*

Obligatorisch in einem Jagdschloss sind natürlich die Trophäen. In Moritzburg befinden sich etwa 250 Stück, vor allem Rothirsche, aber auch einige Elche und ein Geweih des vor zirka 10.000 Jahren ausgestorbenen Riesenhirsches, welches August der Starke vom russischen Zaren Peter I. geschenkt bekam. Außerdem präsentiert die Moritzburger Sammlung das weltstärkste Rothirschgeweih. Es wiegt 19,8 Kilogramm und ist ein ungerader 24-Ender mit einer Bewertung von 298,25 Punkten.


Monströsensaal*

Seit 2003 kann man das legendäre Federzimmer wieder in Moritzburg sehen - ein Wunder, denn diese filigrane handwerkliche Höchstleistung des 18. Jahrhunderts galt als nicht restaurierbar.
August der Starke kaufte das Prunkbett über eine Zeitungsanzeige für die unglaubliche Summe von 30.000 Talern im Jahre 1723 in London und ließ anschließend die Bettvorhänge zu Wandteppichen umarbeiten. Zunächst befand sich die Kostbarkeit im Japanischen Palais in Dresden. Seit 1830 war es in Moritzburg ausgestellt und kam aufgrund seines schlechten Zustandes 1972 ins Depot.
Fachleute des Dresdner Stadtmuseums schafften das Unmögliche und retteten in 19-jähriger Restaurierungsarbeit das einmalige Kunstwerk. In altem Glanz erstahlen nun die ca. 1 Million Federn von Pfau, Perlhuhn, Ente und Fasan.


Federzimmer*

In der Küchenausstellung erfahren Sie Details zur Tafelkultur und der Arbeit der Hofküche in den vergangenen Jahrhunderten. Wieviele Gänge hatte ein Festmahl? Was gab es zu essen? Wie wurde es zubereitet? Welche Geräte und Hilfsmittel standen den Küchenmeistern und ihren Helfern zur Verfügung? Antworten auf all diese Fragen finden Sie in der Ausstellung.
Außerdem gibt es einige originale Fundstücke zu sehen, die bei der Reinigung und Entschlammung des Schlossteiches 1992 entdeckt wurden.


Küchenausstellung*

Ein geführter Rundgang im Schloss Moritzburg dauert ca. 2 Stunden. Ihre Gästeführerin ist im Besitz einer Lizenz für diese Führungen.

Aschenbrödel und der Prinz

Alle Jahre wieder wird zur Weihnachtszeit der zauberhafte Märchenfilm "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" gesendet. In diesem Film ist das Schloss des Prinzen, in dem Aschenbrödel zum Ball geht und bei der Flucht ihren Schuh verliert, Schloss Moritzburg !!! - Mittlerweile zum dritten Mal zelebriert in einer Sonderausstellung zur Winterzeit.


Aschenbrödels Märchenschloss

*Foto: Schloss Moritzburg


(C) 2005 - Alle Rechte vorbehalten

Diese Seite drucken