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Bautzen

Bautzen liegt etwa 70 Kilometer östlich von Dresden und ist per Autobahn vom Stadtzentrum Dresden in zirka 1,5 Stunden zu erreichen.
Bis vor einigen Jahren war die erste Assoziation mit Bautzen das Stichwort "Stasi-Knast", und natürlich ist auch das ein Teil der Stadtgeschichte. Bautzen bietet aber vor allem eine wundervolle - von kriegerischen und städtebaulichen Zerstörungen weitgehend verschonte - Altstadt, die man unbedingt bei einem Rundgang zu Fuss erleben sollte.

Abbildung: Altstadt von Bautzen -

Ausgangspunkt eines Rundganges in der historischen Altstadt ist der Hauptmarkt. Hier befindet sich das Rathaus, dessen Ursprung im 13. Jahrhundert liegt, als die Stadt noch unter böhmischer Herrschaft stand. Außerdem gehörte Bautzen im Laufe seiner Geschichte noch zu Meißen, Brandenburg, Sachsen und Ungarn. Den Endpunkt der am Markt beginnenden Reichenstraße bildet der Reichenturm, der als Teil der inneren Stadtbefestigung im 14./15. Jahrhundert entstand, und von dem man einen schönen Blick über die Stadt hat.
Hinter dem Rathaus befindet sich der Fleischmarkt mit einem Brunnenstandbild des Kurfürsten Johann Georg I., in dessen Regierungszeit die Ober- und die Niederlausitz - und damit auch Bautzen - zu Sachsen kamen.

Abbildung: Rathaus -

Die erste Pfarrkirche an der Stelle des heutigen Domes St. Petri wurde um das Jahr 1000 errichtet. Seine heutige Gestalt erhielt das Gebäude nach 1430, wobei sich ein deutlich sichtbarer Knick in der Längsachse des Hauses befindet, dessen Ursache bis heute nicht eindeutig geklärt werden konnte.
Bereits 1524 im Zuge der Reformation wurde St. Petri zur Simultankirche. Das bedeutet, ein Teil der Kirche wird evangelisch genutzt, der andere katholisch. Getrennt sind beide Bereiche durch einen hüfthohen Zaun im Hauptschiff.
Direkt hinter dem Dom befindet sich das Domstift. Es wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts gegründet und ist seit seiner Entstehung das Zentrum der Katholischen Kirche in der Oberlausitz. Besonders beeindruckend ist das prachtvolle barocke Hauptportal.

Abbildung: Dom St. Petri -

Vorbei am Nicolaiturm, der Teil der Stadtbefestigung war, geht es weiter zum Matthiasturm, dem Eingang zur Ortenburg. - Bautzen wird nicht umsonst die "Stadt der Türme" genannt.
Die Ortenburg befindet sich am Platz einer slawischen Burganlage aus dem 5./6. Jahrhundert. Nach der Unterwerfung des Gebietes durch den deutschen König Heinrich I. im 10. Jahrhundert wurde sie als Grenzburg ausgebaut. Heute beherbergt sie unter anderem das Sorbische Museum und das Burgtheater.

Abbildung: Ortenburg -

Am Burgplatz erinnert die Ruine der Mönchskirche an das Franziskanerkloster, das hier im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Das Kloster und die dazugehörige Kirche brannten 1598 völlig nieder und wurden nicht wieder aufgebaut.
Am Wasserturm vorbei führt der Weg zur Michaeliskirche am Wendischen Kirchhof. Hier bietet sich ein wunderbarer Blick zur Friedensbrücke und zum im Tal der Spree liegenden Hexenhäuschen. Im Vordergrund erhebt sich der mächtige Turm der Alten Wasserkunst. Von hier aus wurde das Wasser der Spree auf 86 in der Stadt befindliche Wassertröge verteilt. Außerdem diente der 1558 errichtete Turm gleichzeitig als Befestigungsanlage mit Wehrgang.

Abbildung: Alte Wasserkunst -

Der Lauenturm war einst Teil der Stadtbefestigung und hat seinen Namen nach dem Löwen im böhmischen Wappen. Im 16. Jahrhundert wurde hier ein Gefängnis für Schwerverbrecher eingerichtet. Bis 1865 läutete im Turm die Stundenglocke als Armesünderglocke bei jeder Hinrichtung.
Entlang der Inneren Lauenstraße führt der Weg zurück zum Hauptmarkt. Dabei passiert man das ehemalige Gewandhaus sowie das Hartmannsche Haus. Es trägt auch die Bezeichnung Jahreshaus, denn die Zahlen 4, 12, 52 und 365 spielen eine wichtige Rolle in der Architektur des Gebäudes. Die Details dazu erfahren Sie von Ihrer Stadtführerin.

Abbildung: Lauenturm -

Sorben

Schon das Schild am Ortseingang verrät die Besonderheit von Bautzen: da steht Bautzen / Budysin. Und auch innerhalb der Stadt sind alle Straßenschilder zweisprachig, denn Bautzen ist das Zenturm der Sorben. Dieser kleinste slawische Volksstamm besteht heute aus ca. 60.000 Personen, die in Sachsen und Brandenburg leben. Hervorgegangen ist das Volk der Sorben aus den slawischen Stämmen, die bereits im 6. Jahrhundert große Teile des späteren Mittel- und Norddeutschlands besiedelten.

Die sorbische Sprache gehört zur westslawischen Sprachgruppe. Das in der Gegend um Bautzen gesprochene Obersorbisch hat starke Ähnlichkeit mit dem Tschechischen und Slowakischen, während das rund um Cottbus gesprochene Niedersorbisch eher dem Polnischen ähnelt.
Viele Sitten und Bräuche der Sorben sind bis heute erhalten, wie beispielsweise die Vogelhochzeit und zahlreiche Bräuche rund um das Osterfest. Das traditionelle Osterreiten lockt jedes Jahr tausende Besucher in die Oberlausitz.

Abbildung: Sorbische Ostereier -

Sorbische Institutionen in Bautzen:

Abbildung: Sorbisches Museum -