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Görlitz

Die Grenzstadt Görlitz liegt an der polnischen Grenze etwa 120 Kilometer östlich von Dresden und ist per Autobahn vom Stadtzentrum Dresden in zirka 2 Stunden zu erreichen.
Da die Görlitzer Altstadt von kriegerischen und städtebaulichen Zerstörungen verschont wurde, findet man im mittelalterlich geprägten Zentrum eine Vielzahl eindrucksvoller Gebäude, die nach umfangreichen Restaurierungen der vergangenen Jahre wieder in altem Glanz erstrahlen. Am besten erkundet man die historische Altstadt bei einem Rundgang zu Fuss.

Görlitz wurde als Dorf 1071 erstmals urkundlich erwähnt. Am Kreuzungspunkt bedeutender Handelsstraßen und an einem wichtigen Neißeübergang gelegen, entwickelte es sich schnell zu einer großen Siedlung. Im Oberlausitzer Sechsstädtebund spielte die Stadt ab 1346 eine führende Rolle.
Über die Jahrhunderte hatte Görlitz wechselnde Herrschaften: neben Sachsen und Preußen gehörte es auch zu Ungarn und über lange Zeit zum Königreich Böhmen. Heute ist ein Teil der Stadt sächsisch, während der Bereich östlich der Neiße als Zgorzelec zu Polen gehört.

Abbildung: Blick zum Obermarkt -

Am Demianiplatz, benannt nach dem ersten Oberbürgermeister von Görlitz (1786 - 1846), befindet sich der Kaisertrutz, der Ende des 15. Jahrhunderts zum Schutz des westlichen Stadtzuganges errichtet wurde. Gegenüber erblickt man den Reichenbacher Turm, einen der schönsten deutschen Stadttürme, mit Ursprung im 14. Jahrhundert. Auf dem anschließenden Obermarkt erhebt sich die gotische Dreifaltigkeitskirche, deren aufstrebender schlanker Turm im Volksmund "Mönch" genannt wird.

Abbildung: Kaisertrutz und Reichenbacher Turm -

Entlang der Brüderstraße mit ihren prunkvollen Bürgerhäusern aus Spätgotik, Renaissance und Barock geht es weiter in Richtung Untermarkt. Einen Blickfang bildet der Schönhof mit seinem charakteristischen Erker. Die Ursprünge des Hauses reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Nach einem Stadtbrand wurde es 1526 vom Ratsbaumeister Wendel Roskopf d.Ä. errichtet, dessen architektonische Handschrift sich an zahlreichen Gebäuden der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Görlitz findet. Der Schönhof gilt als das älteste deutsche Renaissance-Bürgerhaus und beherbergt heute das Schlesische Museum. Im Inneren kann man sehr anschaulich die Struktur der für Görlitz typischen Hallenhäuser nachvollziehen.

Abbildung: Schönhof -

Der Untermarkt ist das Herz der Altstadt. Stattliche Renaissancebauten spiegeln den Reichtum der Görlitzer Bürger wieder, denen vor allem der Tuchhandel Wohlstand brachte. Das prächtige spätgotische Portal des Hauses Untermarkt 22 trägt den Namen Flüsterbogen, denn auf der einen Seite in den gekehlten Steinbogen geflüsterte Worte sind auf der anderen Seite deutlich hörbar.
Das alte Rathaus stammt im Kern aus dem 14. Jahrhundert und wurde vom schon erwähnten Ratsbaumeister Wendel Roskopf d.Ä. umgebaut. Er entwarf auch die berühmte Rathaustreppe mit Verkündigungskanzel, geschmückt mit Justitia als Wahrzeichen der hohen Gerichtsbarkeit. Am Rathausturm verkünden zwei kunstvolle Uhren neben der Zeit auch den Tag und die aktuelle Mondphase.

Abbildung: Bürgerhäuser am Untermarkt -

Das Eckgebäude der Neißestraße ist ein prachtvoller Barockbau mit reich geschmücktem Portal. Es entstand nach dem Stadtbrand von 1726 für einen Leinenhändler und beherbergt heute das Kulturhistorische Museum von Görlitz.
Direkt nebenan steht das Biblische Haus, welches 1570 errichtet wurde. Es trägt seinen Namen aufgrund der aufwendig gestalteten Reliefs an der Fassade, welche Szenen des Alten und Neuen Testamentes darstellen, beispielsweise Christi Geburt oder den Sündenfall von Adam und Eva.

Abbildung: Adam und Eva - Relief am Biblischen Haus -

Die spätgotische Pfarrkirche St. Peter und Paul hat ihren Ursprung in einer romanischen Basilika und wurde mehrfach umgebaut. Besonders sehenswert im Inneren ist die berühmte Sonnenorgel des Italieners Eugenio Casparini von 1703. Die strahlenförmig um goldene Sonnengesichter angeordnete zwölfstimmige Pedalmixtur gab dem außergewöhnlichen Instrument seinen Namen.
Zu Füßen des Domes im Tal der Neiße liegt die Vierradenmühle - Deutschlands östlichstes Restaurant. Direkt daneben befindet sich die 2004 wieder aufgebaute Altstadtbrücke, die Fußgänger zu einem Besuch im polnischen Teil von Görlitz - nach Zgorzelec - einlädt.

Abbildung: Altstadtbrücke und Dom St. Peter und Paul -

Zirka 10 Gehminuten vom Untermarkt entfernt gelangt man zum Heiligen Grab, einer originalgetreuen Nachbildung der Jerusalemer Grabkapelle, die 1504 vollendet wurde. Der spätere Görlitzer Bürgermeister Georg Emmerich ließ sie nach seiner Rückkehr von einer Pilgerfahrt zur Heiligen Stätte nach Jerusalem errichten. Die Anlage umfaßt die Kapelle Zum Heiligen Kreuz bestehend aus Adamskapelle und Golgathakapelle, sowie das Salbhaus und die Kapelle Zum Heiligen Grab.

Abbildung: Heiliges Grab -